An unserem letzten Tag in Luang Prabang überlegten wir, ob wir Vang Vieng als nächstes Ziel ansteuern oder direkt nach Vientiane und noch ein paar mehr Tage in Thailand verbringen sollten. Um es vorwegzunehmen: Wir haben den kurzen Stopp in Vang Vieng nicht bereut!
Uns beschäftigte die Frage, was aus dem ehemaligen Drogenparadies und Ballermann Südostasiens geworden ist, seitdem die Regierung durchgegriffen hat. Auch heute kommen viele Reisende auf der Suche nach Abenteuer in die Stadt. Und ja, es gibt sie noch, die Bars, die Magic Mushroom Shakes und Opiumdrinks auf der Karte stehen haben und die, in denen die Sitcom Friends in Dauerschleife läuft. Aber auf einem deutlich niedrigeren Niveau als früher.
Inhalt
Mit dem Minivan nach Vang Vieng
Jedes der vielen Reise- und Tourenbüros in Luang Prabang bietet Bustransfers in die knapp 135 km südlich gelegene Stadt. Um 14:30 Uhr wurden wir vor unserer Unterkunft eingesammelt. Pro Sitz im Minivan zahlten wir 100.000 LAK. Nachdem wir eine Stunde im Nirgendwo verbracht hatten, da noch ein Mitfahrer angeliefert wurde, ging die Fahrt Richtung Berge los.
Immer wieder ging es über die Serpentinen auf und ab, an Steinschlägen und tiefen Abgründen vorbei (sind die Schlaglöcher auf Laos Straßen eigentlich tiefer?) durch die einsetzende Dämmerung. Eine Kaffeefahrt ist die Strecke zwischen Luang Prabang und Vang Vieng auf jeden Fall nicht!
{Tipp}: Wenn ihr einen empfindlichen Magen habt, solltet ihr vorsichtshalber vor der Strecke Reisetabletten einnehmen.
Es war bereits 19:30 Uhr, als wir nördlich von Vang Vieng am dunklen Busbahnhof ausgespült wurden. Zusammen mit ein paar anderen Reisenden bestiegen wir ein Tuk Tuk für die restlichen knapp zwei Kilometer. Als Abendessen gab es belegte Baguettes und Pancakes (jeweils 10.000 LAK).
Mit dem Roller durch Vang Vieng und Umgebung
Am nächsten Morgen mieteten wir uns einen Roller (50.00 LAK pro Tag) und fuhren über die Toll Bridge (10.000 LAK) raus aus Vang Vieng, da es in der Stadt selbst außer ein paar kleineren buddhistischen Tempelanlagen nicht viel zu sehen gibt. Viel lohnenswerter ist die bergige Umgebung von Vang Vieng mit ihren Reisfeldern, Karstfelsen, Höhlen, Laguen und Wasserfällen. Dort könnt ihr u.a. wandern, kayaken und mountainbiken. Kaum hatten wir die Stadt verlassen, waren wir umgeben von den schönsten blau-grünen Karstfelsen und saftig grünen Reisfeldern. Ein atemberaubender Anblick! Wir mussten erst einmal stoppen, um diese spektakuläre Landschaft zu genießen.
Dann ging es weiter auf der Schotterpiste zur 14 km entfernten wenig besuchten Blue Lagoon 3 (es gibt auch noch die Blue Lagoon 1 und 2, wo es aber trubeliger ist). Dort stärkten wir uns mit gebratenem Gemüse und Reis (20.00 LAK) und setzten uns in die Tubes, um auf der erfrischenden blauen Lagune zu treiben. An der Lagoon 3 könnt ihr auch ziplinen, von einem Plateau springen oder in Höhlen schwimmen. Nach drei Stunden fuhren wir wieder zurück nach Vang Vieng. Dieses Mal mit einem kleinen Umweg, wieder vorbei an klitzekleinen Dörfern, spielenden Kindern, Hühnern, Kühen, Kälbern, Hundebabies, Gänsen, Wasserbüffeln, Enten und Entenküken.
Die Ebene der Tonkrüge
Wenn ihr etwas Zeit mitbringt, könnt ihr einen Abstecher in die Abgeschiedenheit der laotischen Provinz Xieng Khouang machen (von Vang Vieng sechs Stunden mit dem Bus, ca. 100.000 LAK). Dort, mitten in den Bergen in der Nähe von Phonsavan, liegen hunderte von uralten Steinobjekten auf der sogenannten Ebene der Tonkrüge verstreut. Die ein bis drei Meter hohen Steingefäße wiegen bis zu 13 Tonnen. Einige stehen aufrecht, andere sind umgekippt, viele von ihnen sind noch intakt, andere sind zerbrochen. Niemand hat bis jetzt in Erfahrung bringen können, was es mit diesen krugähnlichen Steinobjekten auf sich hat. Theorien besagen, dass sie einst als Begräbnisurnen, Reisvorratsbehälter oder Gärbottiche für Alkohol gedient haben könnten. Einige Historiker schätzen, dass sie aus der Zeit von 500 v. Chr. bis 500 n. Chr. stammen und dem Volk der Mon-Khmer zugeschrieben werden können.
Die Ebene der Tonkrüge erstreckt sich um die Stadt Phonsavan in 3 Fundstätten:
- Fundstätte 1: ca. 15 km südwestlich von Phonsavan gelegen, bietet mit 250 Steinkrügen die größte Ansammlung und das größte einzeln stehende Steinobjekt.
- Fundstätte 2: ca. 25 km von Phonsavan gelegen, belohnt die Anfahrt mit einer malerischen Lage. Auf zwei bewaldeten Berghängen liegen 90 Steinobjekte verstreut.
- Fundstätte 3 (Hai Hin Lat Khai): ca. 10 km südlich von Fundstätte 2 gelegen, ist noch beeindruckender. Sie liegt auf einem Plateau mit 150 Steinkrügen und bietet eine malerische Aussicht.
{Tipp}: Plant für die Besichtigung aller drei Fundstätten mindestens zwei Tage ein. Die für Besucher geöffneten Felder wurden von Blindgängern geräumt, verlasst daher auf keinen Fall den markierten Bereich!
Von Vang Vieng nach Vientiane
Nach zwei Nächten und einem Tag in Vang Vieng fuhren wir mit dem Minivan in rund vier Stunden nach Vientiane. Die Hauptstadt von Laos war unser letzter Stopp auf unserer Reiseroute durch das Land.
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