Es ist 06:00 Uhr morgens und ich als ewiger Morgenmuffel bin bereits freiwillig wach. Und ich bin aufgeregt. Und glücklich. Es ist die Vorfreude auf einen neuen Tag auf den Malediven.
Von der Terrasse unseres Wasserbungalows beobachte ich die aufgehende Sonne. Erste Sonnenstrahlen sind am Horizont sichtbar. Sie tauchen die Wolken anfangs in ein sattes Orange-Rot, und dann in ein kräftiges Gold. Jetzt steht die Sonne etwas höher und strahlt mir direkt ins Gesicht. Unter mir rauschendes türkisfarbenes Wasser und vor mir weißer Sand und Palmensilhouetten. Das muss das Paradies sein!
„Ich könnte stundenlang nur auf das türkisfarbene Wasser der Lagune schauen.“
Nach unserem Besuch auf Meeru und Vilamendhoo Anfang des Jahres hatten sich die Malediven so sehr in unser Herz gebrannt, dass wir irgendwann zurückkehren wollten. Unverhofft kommt oft und so wurde aus „irgendwann“ bereits nach sieben Monaten ein „jetzt“. Dieses Mal hatten wir acht Nächte in einer Water Villa im 4 Sterne Resort Angaga Island Resort & Spa in der Nebensaison (September) gebucht. Das Resort liegt auf einer winzig kleinen Insel mitten im Süd-Ari-Atoll.
Inhalt
Anreise
Der Landeanflug auf den Malé International Airport gehört wohl zu den schönsten überhaupt. Auch dieses Mal liefen mir ein paar Tränchen die Wange herunter, als ich die türkisfarbenen Lagunen und die kleinen Inseln sehen konnte. Sie liegen wie wunderschöne türkisfarbene Sprenkel im tiefblauen Indischen Ozean verteilt.
{Tipp}: Bucht eure Sitzplätze auf der linken Seite für die beste Aussicht auf die Atolle.
Die Einreiseprozedur am Flughafen in Malé schafften wir innerhalb von 10 Minuten. Vom Resort-Counter in der Empfangshalle ging es für uns zum Check-In für die spektakuläre Weiterreise mit dem Wasserflugzeug (Trans Maldivian Airways, TMA). Nach einer kurzen Busfahrt zum Wasserflugzeug-Terminal und (dieses Mal leider) ca. 1,5 Stunden Wartezeit flogen wir innerhalb von 25 Minuten zum Süd-Ari-Atoll.
Ankunft auf Angaga Island
Von der Landeplattform aus konnten wir die Schönheit des kleinen Insel-Paradieses bereits erahnen: Perfekte Kokospalmen, eine türkisblaue Lagune, feiner weißer Sand und strahlend blauer Himmel erwarteten uns. Die Mitarbeiter holten uns mit dem Boot von der Landeplattform ab und in zwei Minuten waren wir am Jetty. Es gab einen Willkommens-Drink, eine kurze Einweisung und schon ging es Richtung Wasservilla.
Strand & Barfußinsel
Angaga Island zählt zu den kleineren Inseln der Malediven. Sie ist nur ca. 150 m breit und ca. 350 m lang und in 10 Minuten gemütlich zu umrunden. Auf der Insel befinden sich 10 Garden Rooms, 50 Beach Bungalows, 20 Water Villas und 20 Superior Water Villas. Das hört sich vielleicht erst einmal nach vielen Zimmern an, wir hatten jedoch über unseren gesamten Aufenthalt das Gefühl, mit nur 30 anderen Gästen auf der Insel zu wohnen. Das liegt daran, dass sich alle Gäste gut verteilen: Manche schnorcheln, andere sind auf Ausflügen unterwegs, wieder andere baden oder relaxen auf ihrer Terrasse oder nehmen einen Drink in der Bar.
„Angaga sieht aus wie ein Malediven-Postkarten-Motiv.“
Die Insel ist eine wunderschöne ursprüngliche Insel mit einem Traumstrand, einer wunderschönen Lagune und vielen Kokospalmen. Was es dagegen nicht gibt, ist ein Pool. Den haben wir allerdings zu keiner Zeit vermisst.
„Keine Schuhe, keine Hektik.“
Die Wege über die Insel sind sehr schön angelegt, teilweise gibt es kleine Lotus-Teiche. Ein kleines Highlight auf unserem Weg vom Wasserbungalow zum Restaurant waren die vielen singenden Wellensittiche, die ihre Eier in ausgehöhlte Kokosnüsse ausbrüten.
Water Villa
Auch dieses Mal hatten wir uns für einen Wasserbungalow entschieden, da der Preisunterschied zur Beach Villa marginal war. Das Gefühl morgens die Vorhänge beiseite zu schieben und auf das leuchtend türkisfarbene Wasser schauen zu können ist einfach unbeschreiblich. Außerdem sprechen noch zwei weitere Punkte für eine Water Villa: zum einen die Privatsphäre, da anders als bei den Beach Bungalows die Terrassen durch einen Sichtschutz von den Augen anderer abgeschirmt sind, und zum anderen die unglaubliche Ruhe. Wir hörten nur das Rauschen des Meeres und ganz selten mal ein startendes oder landendes Wasserflugzeug. Bei den Beach Bungalows kann es sein, dass ihr die Geräusche des Generators auf der Inselmitte hört.
„Entspannung und Ruhe.“
Die Wasserbungalows sind mit Bambusmöbeln ausgestattet und verfügen über ein Bad mit Badewanne. Ein schönes Detail ist der kleine Tisch, der so in den Raum eingebaut ist, dass seine Glasplatte den Blick auf das Wasser unter dem Bungalow freigibt. Die Matratzen fanden wir etwas hart, aber es gibt die Möglichkeit, sie gegen eine weichere zu tauschen. Sehr nett ist, dass am dritten Tag des Aufenthals ein „Wunschzettel“ unter der Tür durchgeschoben ist, über den so etwas mitgeteilt werden kann.
Auf der Terrasse befinden sich zwei Sonnenliegen und eine Holztreppe führt direkt in die Lagune zum Schnorcheln oder Schwimmen. Vom Badezimmer gelangt ihr durch eine Tür auch direkt auf die Terrasse. Wir waren in der Water Villa 154 untergebracht und konnten auf die gegenüberliegenden Superior Water Villas schauen. Diese sind etwas größer und neuer als die normalen Water Villas.
Die Water Villas liegen zwar auf der Westseite der Insel und damit auf der Sonnenuntergangs-Seite, jedoch geben sie den Blick auf die untergehende Sonne nicht ganz frei. Dazu geht ihr am besten in die benachbarte Sunset Bar oder an den Strand.
{Tipp}: Die beiden Water Villas 151 und 170 liegen direkt am Anfang des Stegs. Dadurch sind ihre Terrassen vom Steg aus einsehbar. Wenn euch das stören sollte, gebt vorher dem Resort Bescheid, dass ihr eine andere Water Villa als die Nummer 151 und 170 buchen möchtet. Außerdem solltet ihr beachten, dass die Mini-Bar nicht gefüllt ist bzw. wird. Dazu ist WiFi nicht im Buchungspreis mit inbegriffen ist, sondern kostet 30 USD pro Woche und Nutzer. Gratis WiFi gibt es in der Sunset Bar und in der Main Bar. Im Norden der Insel kommt es an einigen Stellen zu Erosion, die mit Sandsäcken bekämpft wird (Beach Bungalows 119 – 128).
Schnorcheln, Hausriff & Walhai-Tour
Wir lieben die Unterwasserwelt der Malediven und sind große Schnorchel-Fans. Daher ist uns bei der Wahl unseres Resorts auch ein möglichst schönes, intaktes und nahes Hausriff wichtig. Angaga bietet euch genau das: ein wunderschönes Riff mit farbigen Korallen und vielen tropischen Fischen.
„Die Füße hochlegen und den Schnorchel oben lassen“ (Katalin)
Wir gingen meistens zweimal pro Tag schnorcheln und konnten so einiges entdecken: wenige Meter vom Strand entfernt sahen wir u.a. Fledermausfische, Doktorfische, Papageienfische, Orient-Süßlippen, schwarz-weiß-gelb gestreifte Wimpelfische, Flötenfische, Clownfische und Adlerrochen. Dazu tummeln sich kleine Riffhaie (ganz harmlos!) und Sardellen im flachen Wasser, Schildkröten (vormittags vor allem links von der Sunset Bar, aber auch an anderen Ecken der Insel) sind regelmäßig zu sehen und auch ein Stachelrochen tauchte aus der Tiefe auf.
{Tipp}: Wenn ihr das All-Inclusive Programm gebucht habt, könnt ihr euch an der Rezeption kostenlos eine Schnorchelausrüstung ausleihen. Ansonsten empfehlen wir euch, in eine Easybreath Schnorchelmaske zu investieren.
Neben Schnorcheln am Hausriff, könnt ihr euch auf Exkursionen begeben. Aktuell bietet das Angaga Island Resort & Spa fünf verschiedene Ausflüge an:
- Walhai-Exkursion (zweimal pro Woche, jeweils von 08:30 bis 12:30 Uhr, 55 USD + 10 % Servicegebühren und 12% Steuern)
- Nacht-Fischen (25 USD + 10 % Servicegebühren und 12% Steuern)
- Schnorchel-Exkursion (20 USD + 10 % Servicegebühren und 12% Steuern)
- Sonnenuntergangs-Fototour (25 USD + 10 % Servicegebühren und 12% Steuern)
- Insel-Hopping (20 USD + 10 % Servicegebühren und 12% Steuern)
Schwimmen mit Walhaien
Nachdem unsere geplante Walhai-Exkursion aufgrund von ungünstigen Wetterbedingungen damals auf Vilamendhoo nicht stattfinden konnte, hatten wir große Hoffnungen, dass es dieses Mal klappt. Ein Mitarbeiter des Resorts zeigte uns Bilder von einer Tour, die gerade erst stattgefunden hatte und bei der vier Walhaie gesehen wurden. Wir waren gespannt, ob wir auch so viel Glück haben sollten.
Am Donnerstagmorgen um 08:30 Uhr ging es los. Mit 16 anderen Gästen fuhren wir mit dem Dhoni etwa 1,5 Stunden an das südöstliche Ende des Ari-Atolls. Dabei fuhren wir an verschiedenen anderen Resort- und unbewohnten Inseln vorbei.
Von unserer Besatzung bekamen wir das Zeichen, dass wir uns zum Schnorcheln startklar machen sollen und kurze Zeit später waren wir schon im Wasser. Zuerst dachte ich „Wo soll denn der Walhai sein?“. Dann schaute ich direkt nach unten in Richtung Meeresgrund und da war er auf einmal: ein wunderschöner, etwa fünf Meter langer Walhai, der durch das Wasser zu schweben schien. Ich war völlig überwältigt und konnte nur noch „Oh mein Gott!“ in meine Schnorchelmaske sprechen. Wir konnten ihm gefühlt etwa zwei Minuten folgen und mit ihm schwimmen bevor er in den Tiefen des Indischen Ozeans entschwand. Ein magischer Moment!
Um die Schönheit der äußerst fragilen Unterwasserwelt der Malediven zu erhalten, schnorchelt und taucht verantwortungsvoll und berührt auf KEINEN Fall Korallen oder Unterwasser-Lebewesen!
{Tipp}: Wenn ihr auf Bootstouren so wie wir eher empfindliche Mägen habt, dann nehmt vorher eine Reisetablette, sodass ihr die Tour bestmöglich genießen könnt.
Wie war das Essen?
Das Essen war reichhaltig und gut mit einer Mischung aus maledivischen, europäischen und asiatischen Gerichten (in Buffet-Form). Einzig die Auswahl an im All-Inklusive-Paket inkludierten Afternoon-Snacks hätte etwas ausgiebiger sein können.
Für euren gesamten Aufenthalt bekommt ihr einen festen Tisch im Restaurant und einen Kellner zugewiesen.
Tierwelt auf der Insel
Neben den Unterwasser-Lebewesen im Riff konnten wir an Land folgende Artgenossen sehen: kleine Rebhühner, Flughunde, Wellensittiche, Krebse, Geckos und einen Reiher.
Entspannung finden im Duny Thai Spa
Die Mitarbeiter im Duny Thai Spa legen bei ihren Behandlungen Wert auf das Gleichgewicht von Geist, Körper und Seele. Im Angebot findet ihr sowohl traditionelle fernöstliche als westliche Behandlungen, z.B.:
- Traditionelle Thai-Massage
- Hot Stone Massage
- Klassische Schwedische Massage
- Rücken, Nacken & Kopfmassage
- Gesichtsbehandlungen
Zwar haben wir keine der Behandlungen ausprobiert, jedoch haben wir nur Gutes von anderen Gästen gehört.
Fazit zu unserem Angaga Aufenthalt
Wir können das Angaga Island Resort & Spa uneingeschränkt empfehlen, wenn ihr einen ruhigen und erholsamen Urlaub möchtet. Angaga ist eine wunderschöne, ursprüngliche und ruhige Insel. Für Schnorchler bietet sie ein schönes Hausriff und für Taucher (Tauchschule Sub Aqua) ist sie durch ihre Lage inmitten des Süd-Ari-Atolls perfekt gelegen für die besten Tauchspots im Atoll.
Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und aufmerksam und durch die Intimität der Insel kamen wir schnell mit anderen Gästen aus Polen, dem Libanon, Italien und Deutschland ins Gespräch. Auch dieses Mal fiel uns der Abschied sehr schwer – auch wenn wir wissen, dass wir irgendwann wieder auf die Malediven reisen werden.
Buchung:
Ganz altmodisch als Pauschalreise im Reisebüro oder auf den bekannten Online-Portalen, z.B., bei Neckermann oder Thomas Cook. Beim Pauschalpaket sind neben Flügen, Unterkunft und Verpflegung auch die Transfers zur Insel im Preis inbegriffen. Es wird in der Regel wesentlich teurer, wenn ihr Flüge, Transfer und Unterkunft einzeln bucht.
Das solltet ihr unbedingt mitnehmen:
Wenn ihr eins nicht vergessen solltet, dann ist es Sonnencreme. Ihr könnt sie zwar im kleinen Resort-Shop kaufen, doch dort kostet sie das Vier- bis Fünffache dessen, was ihr in Deutschland zahlt. Wir reden hier von 29 bis 35 USD pro Sonnenmilch-Tube, je nach Größe und Lichtschutzfaktor. Also unbedingt folgendes einpacken:
- Sonnencreme
- After Sun Lotion
- Sonnenbrille
- UV-Shirt & UV Shorts (zur Vermeidung eines Sonnenbrands auf dem Rücken beim Schnorcheln)
- Badesachen
- Schnorchelausrüstung (wenn ihr eure eigene Ausrüstung nutzen wollt)
- Sonnenhut (besonders für die windstillere Hauptsaison von Dezember bis März)
- Reisetabletten (gegen Seekrankheit bei Ausflügen mit dem Boot)
- Eventuell Moskitospray (Nobite)
Stylo Reiseblog! Richtig schöne Bilder und schon fast zu viele Infos.
Da bleibt man doch gerne mal hängen.
LG Jojo und Jezz
Hallo ihr beiden,
vielen Dank für das Lob, das freut uns! Bei euch gibt es ja auch schöne Fotos zu entdecken!
Viele Grüße
Stephan
This makes me really surprised as all the information about Angaga is described! Would like to thank you to both of you from our hearts and mind. We will be very happy to meet you and welcome to you to Angaga again.
Many thanks from Angaga Team
Hey Haneef,
It was a pleasure to be your guest. We are very willing to return :)
Cheers,
Stephan
Sehr gut beschrieben und wunderschöne Bilder. Wir waren im März dieses Jahres in Angaga und es hat uns dort auch sehr gut gefallen. Das Personal war wirklich sehr freundlich und wir hatten viel Spaß. Auch der Beachbungalow ist super, ebenfalls mit Wanne und Dusche. Ich mag es, barfuß im Sand zu laufen und keine Schuhe zu benötigen. Bei den Wasserbungalows kommt man nicht „ohne“ aus, da der Steg im Laufe des Tages ganz schön heiß wird. Ich kann Ihnen in allen Punkten zustimmen, nur eine Sache in Ihrem Reisebericht kann ich leider so nicht bestätigen. Bunte Korallen haben wir am Hausriff und auch bei unserem Schnorchelausflug im Vergleich zu anderen Inseln nicht so viele gesehen.
Guten Abend Rita,
es freut uns, dass dir der Beitrag gefällt. Das mit dem Steg stimmt natürlich – der kann schon arg brutzeln.
Die bunten Korallen gibt es in der Nähe der Sunset Bar. Am besten schwimmt man etwas nach rechts raus Richtung Riff.
Viele Grüße
Stephan