Nachdem Tangalle für uns ein Reinfall war, freuten wir uns auf Kandy. Das hatte jedoch nichts mit der Ähnlichkeit zu Candy zu tun, wobei uns „Coconut Candy“ immer als Erstes in den Sinn kommt ;) Die Königsstadt im zentralen Gebirge von Sri Lanka ist besonders für ihren Zahntempel (Sri Dalada Maligawa oder Temple of the Sacred Tooth Relic), in dem ein Eckzahn Buddhas aufbewahrt wird, bekannt.
Am schönen Kandy See gelegen, der 1812 vom letzten singhalesischen König angelegt wurde, zieht der Zahntempel jährlich tausende von Pilgern an. Sie alle wollen dem wertvollsten Heiligtum Sri Lankas nahe sein.
„Nur wenigen Pilgern gelingt es, das wertvollste Heiligtum Sri Lankas, die Zahnreliquie Buddhas selbst zu Gesicht zu bekommen.“
Vor dem Tempelgelände gibt es unzählige Stände, an denen Gläubige Opfergaben in Form von Blumengestecken und kleinen Lichtern kaufen können. Auch wir kauften ein paar Blumen und machten uns auf den Weg durch die Sicherheitskontrollen zum Tempel mit dem goldenen Dach. Mit den Pilgerscharen ging es im Gänsemarsch Richtung Reliquienschrein in das erste Obergeschoss. Damit alle Besucher einen Blick auf den hölzernen Schrein erhaschen können, bleiben jedem nur wenige Sekunden Zeit, dann geht es sofort weiter. Leider konnten wir bei dem Andrang nicht viel sehen. Wir legten in einem anderen Raum unsere Opfergaben nieder und suchten uns schnell ein ruhiges Plätzchen. Heimlich beobachteten wir die vielen Pilger. Wie in Trance waren sie in ihre Gebete vertieft. Vor ihnen stapelten sich die Opfergaben in Form von hübschen bunten Blütenbergen.
Auf dem Außengelände können die Besucher des Zahntempels kleine Ton-Lämpchen anzünden. Zusammen mit dem Sonnenuntergang und den vielen Lichtern herrschte eine wunderbare spirituelle Atmosphäre. Um die Geschichte des Buddhismus besser zu verstehen, besuchten wir auch das International Buddhist Museum, welches sich ebenfalls auf dem Areal befindet. Leider blieben uns nur noch 30 Minuten, bevor es schließen sollte.
Wir hatten nicht erwartet, dass die Geschichte des Buddhismus in diesem Museum so umfangreich und interessant dargestellt sein würde. Aufgrund der nur verbliebenen halben Stunde konnten wir nur einen Bruchteil der Ausstellung sehen. Die Ticketverkäufer mussten unser Bedauern beim Verlassen des Museums bemerkt haben. Sie kamen auf uns zu und vermerkten auf unseren Tickets, dass wir das Museum ein weiteres Mal besuchen könnten ohne noch einmal dafür zahlen zu müssen. Das war eine sehr schöne Geste und wir kamen einige Tage später zurück, um das Museum mit mehr Zeit im Gepäck besuchen zu können. Es war auf jeden Fall lohnenswert!
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