Nachdem wir uns in Bangkok akklimatisiert hatten, starteten wir unsere Reise Richtung Nordthailand. Mit der Metro fuhren wir zur Bang Sue Station (alternativ: Metro-Station Hua Lamphong, die ist ebenfalls in der Nähe), um dort in einen Zug nach Ayutthaya zu steigen.
Abhängig von der Anzahl der Zwischenstopps auf dem Weg nach Norden kostet die Zugfahrt auf der knapp 80 Kilometer langen Distanz unterschiedlich. Wir kauften uns am Schalter zwei Tickets für die Fahrt in der dritten Klasse für 14 THB pro Nase (rund 33 Cent) in einem normalen Bummelzug. Dieser brachte uns in eineinhalb Stunden samt mehrerer Koffer nach Ayutthaya.
Im Zug könnt ihr euch ein Bild vom Reisen auf thailändisch machen: So bleiben die Türen und Fenster während der Fahrt geöffnet, für Mönche gibt es einen speziell reservierten Teil, alle paar Minuten drängen sich Essensverkäufer durch die schmalen Gänge und auch eine kleine Katze war mit an Board.
{Tipp}: Aufgrund der geringen Distanz eignet sich Ayutthaya als Tagesausflug von Bangkok aus, falls ihr nicht weiter in den Norden Thailands reisen möchtet. Wir empfehlen euch aber wenigstens eine Nacht in der Stadt zu bleiben, um auch die Abendatmosphäre zu erleben. Die Tempel werden in verschiedenen Farben angestrahlt und das Venedig des Ostens entfaltet seine romantische Atmosphäre.
Inhalt
Ankunft in Ayutthaya
Da unsere Unterkunft Sala Ayutthaya (wunderschön, können wir nur empfehlen) auf der Stadtinsel lag, mussten wir erstmal auf diese übersetzen. Als Optionen standen uns die Fähre (fünf THB) oder das Tuk Tuk zur Verfügung. Leider fuhr die Fähre aber aufgrund technischer Probleme an diesem Tag nicht und so mussten wir mit dem Tuk Tuk fahren.
Natürlich ist unser Hotel laut Tuk Tuk Fahrer „far away“, weshalb er für die knapp 10-minütige Fahrt zuerst 150 THB verlangt. Nach etwas Verhandeln war der Preis zwar weiterhin zu hoch, aber mangels Alternative willigten wir schließlich ein.
{Tipp}: Wenn ihr die Fähre sucht: verlasst den Bahnhof und lauft zwischen den kleinen Verkaufsständen auf der gegenüberliegenden Seite geradeaus auf den Fluss zu.
Der Geschichtspark in Ayutthaya
Ayutthaya war zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert für 417 Jahre die Hauptstadt des siamesischen Königsreiches und zugleich die wichtigste Metropole Südostasiens. Die majestätische Stadt beherbergte drei Paläste und 400 Tempel. Während dieser Zeit wurde die einstige Weltstadt von 33 Königen verschiedener Dynastien regiert – bis ihr durch die Burmesen im Jahre 1767 ein jähes Ende bereitet wurde. Ihre Bedeutung als ehemals wichtige Handelsstadt kommt noch heute in den alten Niederlassungen der Chinesen, Niederländer, Japaner, Portugiesen und Franzosen zum Ausdruck.
„Die ehemalige Hauptstadt des siamesischen Reiches beeindruckt mit zahlreichen Tempeln, Schreinen und Buddha-Statuen. In Ayutthaya verschmelzen die buddhistischen Einflüsse des Sukhothai-Stils mit hinduistischen Khmer-Motiven „
Die Ruinen von Ayutthaya gehören seit 1991 als Geschichtspark Ayutthaya zum UNESCO-Welterbe. Durch ihre Lage auf einer Insel am Zusammenfluss der drei Flüsse Mae Nam Chao Phraya, Mae Nam Pa Sak und Mae Nam Lop Buri wurde die Stadt auch als Venedig des Ostens bezeichnet.
Im Gegensatz zu anderen Tempelanlagen wie Angkor Wat in Kambodscha oder Bagan in Myanmar zahlt ihr im Geschichtspark Ayutthaya keinen pauschalen Eintrittspreis, sondern für jeden Tempel einzeln 50 THB. Die verschiedenen Tempel befinden sich sowohl auf der Stadtinsel als auch auf der anderen Flussseite. Daher organisierten wir uns einen Motorroller (ab 150 THB pro Tag) und erkundeten die Gegend auf eigene Faust.
Die Ruinen in Ayutthaya könnt ihr alternativ erkunden mit:
- dem Fahrrad,
- dem Tuk Tuk,
- oder auf dem Rücken von Elefanten (leider können wir nicht sagen, ob die grauen Riesen im Elefantencamp gut behandelt werden)
Unser Ayutthaya -Tempelranking
Wat Mahathat
{Lage}: Auf der Stadtinsel vor dem Grand Palace, nahe der Pa Than Brücke
Bereits im Ta Prohm Tempel im Areal von Angkor Wat konnten wir eine von Würgefeigen umschlungene Buddha-Figur entdecken. In Ayutthayas Wat Mahathat könnt ihr einen noch schöneren und größeren Buddha-Kopf umringt von den Wurzeln eines Banyanbaums sehen.
Wat Chaiwatthanaram
{Lage}: Westlich außerhalb der Stadtinsel neben dem Fluss
Dieser Tempel wurde als Nachbau von Angkor Wat konzipiert. Besonders schön ist er bei Sonnenuntergang, wenn er in das rötliche Licht der untergehenden Sonne getaucht wird. Viele Reisende kommen mit dem Rad vorbei.
Wat Yai Chaimongkhon oder Wat Chao Phraya Thai
{Lage}: Südöstlich außerhalb der Stadtinsel
In diesem Tempel erwartet euch eine ganze Reihe von „eingekleideten“ Buddha-Statuen, die die von Weiten zu sehenden Chedi umgeben.
Wat Phra Si Sanphet
{Lage}: Auf der Stadtinsel westlich des Wat Mahathat
Der Tempel-Komplex wird durch drei große Chedis dominiert. Diese Anordnung der Chedis steht für den Ayutthaya-Stil.
Wat Ratchaburana
{Lage}: Auf der Stadtinsel gegenüber des Wat Mahathat in der Nähe der Pa Than Brücke
Vom Tempel ist der Prang noch sehr gut erhalten. Im Inneren des Tempelturms sind Wandmalereien zu finden – sehr beeindruckend.
Weiterreise mit Zug und Bus nach Sukhothai über Phitsanulok
Unser nächstes Ziel war das ca. 400 km nördlich von Ayutthaya gelegene Sukhothai. Im dortigen Geschichtspark warteten sehr gut erhaltene Tempel-Ruinen darauf, von uns entdeckt zu werden. Wir überlegten, auf der Zugfahrt nach Phitsanulok in Lop Buri einen kurzen Stopp für zwei bis drei Stunden einzulegen, um am dortigen Affentempel mit den Affen abzuhängen.
Letztendlich entschieden wir uns dagegen, da diese Zugverbindung sehr langsam war. Stattdessen kauften wir uns zwei Tickets (455 THB pro Nase) für die vierstündige Fahrt mit dem Express-Zug nach Phitsanulok, um vom dortigen Busterminal aus eine weitere Stunde mit dem Minivan nach Alt-Sukhothai zu fahren. Die Abfahrtszeiten der Züge könnt ihr auf der Website der thailändischen Eisenbahn abfragen.
Quick Facts Ayutthaya:
- Von 1351 bis 1767 war Ayutthaya ein Thailändisches Königreich
- Um das Jahr 1700 soll die Stadt rund 1 Million Einwohner gehabt haben
- Im Jahre 1767 eroberten die Burmesen die Stadt und zerstörten viele Tempel
- Ca. 80 Kilometer nördlich von Bangkok gelegen
- Ayutthaya lässt sich ohne Umsteigen von Bangkok in ca. 1,5 Stunden mit dem Zug erreichen
- Alternativ könnt ihr mit Bussen fahren (dauert länger als mit dem Zug) oder Ayutthaya im Rahmen einer organisierten Tagestour mit dem Schiff auf dem Chao Phraya ansteuern
- Die Tempel auf der Stadtinsel lassen sich gut mit dem Fahrrad oder Motorroller erkunden
- Jeden Oktober und November erstrahlt Ayutthaya beim Loi Krathong (Lichterfest) im Glanz der Lichter mit Umzügen, Bananenblattlaternen auf dem Wasser und Feuerwerken
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