Visum beantragen: Allein der Gedanke an die Rennereien zur jeweiligen Landes-Botschaft löst ähnliche unangenehme Gefühle aus wie der Gang zum Bürgeramt in Berlin. Auch deswegen haben wir eine Reise nach Russland immer wieder verschoben. Der notwendige Motivationsschub sollte uns durch eine herzliche Einladung beruflicher Natur aus Sankt Petersburg erreichen. Also ran ans Werk!
Inhalt
Diese Anforderungen müsst ihr für das russische Visum erfüllen
Zuallererst machten wir uns auf der Webseite der Russischen Botschaft in Deutschland schlau, welche Unterlagen wir für die Beantragung unseres Russlands-Visum einreichen müssen.
Das waren folgende:
- Original-Reisepass (mit mindestens sechs Monate Gültigkeit nach Ende der Reise)
- Online ausgefüllter, ausgedruckter und persönlich unterschriebener Visumantrag
- Auf dem Visumantrag festgeklebtes Passbild (keine Ablichtungen), Format 3,5×4,5 cm, Fotos im Profil
- Einladung / Reisebestätigung
- Krankenversicherungsnachweis von einem in Russland anerkannten Versicherungsunternehmen
- Garantien der Rückkehrwilligkeit (Nachweis eines regelmäßigen Einkommens durch Arbeits- und Verdienstbescheinigung (im Original), Registrierung der eigenen Firma, Nachweis von Wohneigentum usw.)
Das sind auf den ersten Blick viele Nachweise und ein ziemlich aufwändig anmutendes Prozedere. Lasst euch davon aber nicht abschrecken! Im besten Fall habt ihr euren noch gültigen Reisepass und ein Passfoto sowieso zur Hand. Also könnt ihr von den sechs Punkten schon mal zwei abhaken.
Dann sucht ihr eure letzten beiden Gehaltsnachweise raus. Dritter Punkt erfüllt. Wenn ihr noch keine Auslandsreisekrankenversicherung abgeschlossen habt, dann ist es jetzt an der Zeit für euch. Denn dazu müsst ihr Angaben im Visumantrag machen, den ihr ganz am Schluss des Prozesses ausfüllt. Wir haben unsere Auslandsreisekrankenversicherung bei Hanse Merkur abgeschlossen {kleiner Tipp: Bei manchen Kreditkarten ist eine Auslandskrankenversicherung mit dabei!}. Diese wird u.a. von der Russischen Botschaft bzw. den Konsulaten akzeptiert.
Dann bleibt noch der Punkt Einladung übrig. Solltet ihr keine Einladung aus Russland haben, dann könnt ihr euch diese ganz einfach über eine Agentur kaufen. Hierbei sind mit Kosten von ungefähr 30 EUR pro Person zu rechnen.
Habt ihr alles zusammen, stellt ihr über das Online-Formular der Botschaft den Visumsantrag.
Das Visum bei der Botschaft beantragen
Das Zusammentragen aller Unterlagen und das Ausfüllen des Visumantrags ist leider noch nicht der finale Schritt. Denn die Unterlagen müssen noch zur Botschaft gebracht und bewilligt werden. Klingt erstmal sehr leicht, ist es dann aber gar nicht. Denn wenn ihr die Unterlagen vor Ort abgeben möchtet, benötigt ihr dazu im Fall der Dependance in Berlin einen Termin. Ein Blick in den Online-Kalender der Botschaft sagte uns:
- Mit Termin Ende Mai / Anfang Juni
- oder auf gut Glück einfach am Vormittag Wartezeit mitbringen
Leider ist der Prozess nicht so flexibel, dass ihr den Antrag für mehrere Personen mit einreichen könnt. Die persönliche Abgabe der Unterlagen steht dem im Weg. Was also tun?
Gewissensfrage: Persönlich oder doch per Agentur?
Bisher hatten wir uns dagegen gesträubt, die Unterlagen zu versenden oder in dritte Hände zu geben. Doch da die Abgabe- und Abholtermine (nach einer bei normalem Prozess 10-tägigen Bearbeitungszeit) für uns nicht so gut mit dem beruflichen Alltag zu koordinieren waren, entschieden wir uns dieses Mal für eine lokale Visum-Agentur. Natürlich mussten wir unsere Unterlagen auch dort hinbringen (oder hinschicken), aber die Öffnungszeiten waren attraktiver und die Agentur gut erreichbar.
Die Agentur bietet diesen Service selbstverständlich nicht umsonst an, und mit allen Bearbeitungskosten der Botschaft landeten wir am Ende bei gut 90 EUR pro Nase (exkl. Einladung, die hatten wir). Für das Visum alleine (ohne Einladung) sind mit Kosten von 60 EUR zu rechnen. Für uns stellte die Variante „Agentur“ dieses Mal die bessere Wahl dar. Und nach nicht einmal drei Werktagen nach Abgabe der Unterlagen konnten wir unser Visum bereits in den Händen halten.
{Zusammengefasst}: Für das Russland-Visum sind ungewöhnlich viele Unterlagen erforderlich. Und auch der Prozess selbst ist bei Weitem nicht so leicht wie bei anderen Ländern. Für uns hatte es sich dieses Mal bewährt, für etwas Aufpreis eine Agentur dazwischenzuschalten und die Behördengänge erledigen zu lassen.
Mittlerweile gibt es nicht nur lokale Visa-Agenturen (einfach mal Google nach einer Agentur in eurer Nähe fragen!), sondern auch Online-Anbieter, die sich auf diesen Service spezialisiert haben. Wir hatten mit dem Gedanken gespielt, einen Online-Anbieter zu beauftragen, uns schlussendlich aber doch für die Alternative um die (Berliner) Ecke entschieden.
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